Hochbauplaner der Zukunft

Praxisnahe Lehrveranstaltung "Integrierte und nachhaltige Hochbauplanung. Ergebnisse der Programmlinie - Haus der Zukunft". Für Architekten, Bauingenieure, Kulturtechniker und andere Baufachleute im Rahmen des Masterstudiums.

Inhaltsbeschreibung

Status

abgeschlossen

Kurzfassung

Ausgangssitutation und Zielsetzung

Die Ausbildung der Verantwortlichen im Bereich Planung, Errichtung und Erhaltung von Gebäuden ist ein wesentlicher Ansatzpunkt, um eine nachhaltige Bauweise auf breiter Ebene durchzusetzen. Ziel des Projektvorhabens ist der Transfer der Ergebnisse der Programmlinie "Haus der Zukunft" in Forschungs- und Bildungseinrichtungen für Hochbau und in die damit verbundenen Fachdisziplinen. Damit soll ein Impuls für die Verankerung des Themengebiets "Nachhaltiges Bauen" in der universitären Lehre gegeben werden.

Methodische Vorgehensweise

Es wurden möglichst viele innovative Ergebnisse, die für den aktiven Transfer und die Zielgruppen relevant sind, aufbereitet. Inhaltliche Schwerpunkte waren NutzerInnenverhalten und -bedürfnisse, Planungsprozess und Qualitätskontrolle, Konzepte für nachhaltiges Bauen und deren Umsetzung bei Neubauten und Sanierungen sowie innovative Baukonstruktionen und Haustechnik. Zielgruppen waren ArchitektInnen, Bauingenieure, KulturtechnikerInnen im Rahmen des Masterstudiums. Letztendlich wurden mit diesem Vorhaben AbsolventInnen für zukünftige Anforderungen und Planungsaufgaben entsprechend vorbereitet, das Bewusstsein für nachhaltige Bauweisen und Technologien wurde vermittelt.

Die Wissensvermittlung erfolgte durch Vorlesungen und Diskussionen unter intensiver Einbeziehung von ExpertInnen aus der Praxis und einer abschließenden Exkursion zu beispielhaften Haus-der-Zukunft-(HdZ)-Demonstrationsobjekten.

Besonderes Augenmark wurde auf einen möglichst praxisnahen Unterricht unter Einbindung von Fachleuten, die an HdZ-Projekten beteiligt waren, gelegt. Die Vorträge wurden von VertreterInnen aus der Verwaltung, von WissenschaftlerInnen und von PraktikerInnen gehalten, um verschiedene Perspektiven zu vermitteln. Das Wissen wurde durch die Bearbeitung eines Fachthemas und durch ein anknüpfendes, ein Semester langes Entwerfen (für ArchitekturstudentInnen der TU Wien) vertieft. Unterstützend zu diesen Arbeiten wurden Unterlagen von Baustoff- und KomponentenherstellerInnen bereitgestellt, um die TeilnehmerInnen mit aktuellen Produkten und Planungshilfsmitteln zu konfrontieren.

Ergebnisse

  • Erarbeitung einer Projektinnovationsmatrix, zur Erlangung eines groben Überblicks über die spezifisch verwertbaren Ergebnisse aller HdZ-Projekte
  • Erarbeitung von Postern für eine Vorauswahl an HdZ-Projekten
  • Durchführung eines ExpertInnen-Workshops mit geladenen VertreterInnen von Seiten der Architektur, Haustechnik und Bauträger, um die wichtigsten praxisrelevanten Ergebnisse der Programmlinie zu identifizieren
  • Auswahl der zu transferierenden Projekte aufgrund der Ergebnisse des ExpertInnen-Workshops
  • Schwerpunktsetzung für die neue und für bestehende Lehrveranstaltungen. Ergänzung der Schwerpunktbereiche zur Sicherstellung der Struktur und des roten Fadens für die Lehrveranstaltung
  • Ergänzung und Verdichtung der bestehenden Lehrveranstaltung (LVA) "Ressourcenorientiertes Bauen" an der BOKU Wien
  • Ergänzung und Verdichtung der bestehenden LVA "Solares Bauen" an der TU Wien
  • Ergänzung und Verdichtung der bestehenden LVA "Solares Bauen" an der TU Graz
  • Abhaltung einer neuen vertiefenden LVA "Integrierte und nachhaltige Hochbauplanung" an BOKU Wien und TU Wien unter Mitwirkung der TU Graz
  • Abhaltung einer Exkursion zu HdZ-Demonstrationsgebäuden für StudentInnen der BOKU Wien, der TU Wien und der Akademie der bildenden Künste. Erstellung von Exkursionsunterlagen
  • Erarbeitung von Lehrunterlagen für die neue LVA "Integrierte und nachhaltige Hochbauplanung"
  • Dissemination der HdZ-Resultate durch eine Vielzahl an Vorträgen
  • Organisation einer LVA an der Technischen Universität in Bratislava. Der erste Zyklus findet im Wintersemester 2008/09 statt.

Ausblick und Schlussfolgerungen

Der Wissenstransfer erreichte eine große Zielgruppe an StudentInnen an mehreren Österreichischen Universitäten. Damit wurde eine breite Umsetzung bewirkt und ein starker Impuls für nachhaltiges Bauen in der universitären Lehre gesetzt, insbesondere was die Ergebnisse des Impulsprogramms "Haus der Zukunft" betrifft. Es bestand bereits nach der Durchführung der neuen LVA eine relativ starke Nachfrage nach einer Wiederholung, was auch ein Ziel des Projekts war. Die Evaluierung durch die StudentInnen zeigte bemerkenswert positive Ergebnisse. Für die nötige Finanzierung der zukünftigen Abhaltungen wurden Möglichkeiten gefunden. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Ergebnisse des Projekts permanente Lehrveranstaltungen generieren und damit nachhaltig wirken. Damit wurde die Diffusion der bisherigen HdZ-Projektergebnisse (Komponenten, Bauteile, Baukonzepte, Bautechnologien, Leitfäden etc.) in den zukünftigen Markt über einen langen Zeitraum ermöglicht.

Ein zusätzlicher Effekt dieses Wissenstransfers ist der Export an Planungskompetenz und Produkttechnologien. Durch den erwarteten Impuls hinsichtlich der Nutzung nachwachsender Rohstoffe erhöht sich die Wertschöpfung in der österreichischer Land- und Forstwirtschaft und es können zusätzliche Arbeitsplätze in diesem Bereich geschaffen werden.

Der Aufbau und Ausbau von Kapazitäten und das Training aller Verantwortlichen im Bereich Planung, Errichtung und Erhaltung von Gebäuden kann einen deutlichen Lenkungseffekt der zukünftigen Hochbauplanung in Richtung Nachhaltige Entwicklung bewirken. Darüber hinaus wurde (und wird) im Bereich des Bauwesens ein Beitrag zur UN Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" geleistet.

Downloads

Hochbauplaner der Zukunft (LVA-HdZ)

Praxisnahe Lehrveranstaltung "Integrierte und nachhaltige Hochbauplanung. Ergebnisse der Programmlinie Haus der Zukunft". Für Architekten, Bauingenieure, Kulturtechniker im Rahmen des Masterstudiums
Schriftenreihe 45/2008 M. Treberspurg, R. Smutny, U. Ertl, R. Grünner, M. Djalili, W. Streicher, R. Heimrath, H. Schranzhofer, T. Mach
Deutsch, 119 Seiten

Downloads zur Publikation

Skriptum "Integrierte und nachhaltige Hochbauplanung"

Projektbeteiligte

Projektleiter

Univ.Prof. Arch. DI Dr. Martin Treberspurg
Universität für Bodenkultur, Department für Bautechnik und Naturgefahren, Institut für konstruktiven Ingenieur-bau, Arbeitsgruppe Ressourcenorientiertes Bauen

Mitarbeiter:

DI Roman Smutny, DI Ulla Ertl, DI Roman Grünner, DI Mariam Djalili

Projekt- und Kooperationspartner

  • Ao.Univ.Prof. DI Dr. Wolfgang Streicher, DI Dr. Richard Heimrath, DI Dr. Hermann Schranzhofer, DI Thomas Mach
    Technische Universität Graz, Institut für Wärmetechnik, Arbeitsbereich Energieeffiziente Gebäude

Kontaktadresse

Univ.-Prof. Arch. DI Dr. Martin Treberspurg
Peter Jordan Staße 82, 1190 Wien
Tel.: + 43 (1) 47654-5260
Fax: +43 (1) 47654-5299
E-Mail: martin.treberspurg@boku.ac.at
Internet: www.boku.ac.at