plusFassaden - Internationaler Know-how- und Wissenstransfer über "intelligente Fassaden­systeme" für österreichische AkteurInnen und KompetenzträgerInnen

Vorgefertigte intelligente Fassadensysteme stellen für die energie­effiziente Sanierung von Gebäuden eine besonders zukunftsträchtige Technologie dar. Durch die Aufbereitung internationalen Know-hows zu diesem Themenfeld wird den österreichischen KompetenzträgerInnen eine fundierte Wissensbasis zur Verfügung gestellt, die eine darauf aufbauende Weiterentwicklung ermöglicht.

Kurzbeschreibung

Status

abgeschlossen

Kurzfassung

Ausgangssituation/Motivation

Das Projekt geht von der Idee aus, dass vorgefertigte intelligente Fassadensysteme für die energieeffiziente Sanierung von Bauten eine zukunftsträchtige Technologie darstellen. Dabei muss dem Mehrfachnutzen der Gebäudehülle in der Entwicklung zum „Plus-Energie-Gebäude“ ein besonders hoher Stellenwert eingeräumt werden. Aufbauend auf bisher positiven Erfahrungen sollen nunmehr weitere internationale Beispiele von innovativen Fassadensystemen für die energieeffiziente Sanierung von großvolumigen Geschoßwohnbauten der 1960er-1970er Jahre ermittelt werden. Die Aufbereitung der Information für einen speziellen – allerdings sehr gehäuft vorkommenden und für eine CO2-Einsparung im Gebäudesektor besonders relevanten – Gebäudetyp, soll die direkte Umsetzbarkeit demonstrieren und eine Übertragbarkeit auf Bauten mit ähnlicher Bautypologie gewährleisten.

Inhalte

Die inhaltliche Schwerpunktsetzung erfolgte auf Fassadensystemen, die einen besonderen zusätzlichen Nutzen im Sinne der Programmziele realistisch erscheinen liesen. Dazu zählen zum Beispiel Fassadensysteme zur integrierten Energieerzeugung mittels erneuerbarer Energie ebenso wie solche, die intelligente Lösungen für die Gebäudeintegration von Haustechnikkomponenten (Heizung, Kühlung/Klimatisierung und Lüftung) aufweisen oder besonders effiziente Fassaden- und Wandelemente.

Methodische Vorgehensweise

Aus fachspezifischem Quellen- und Datenmaterialen wurde in einem ersten Analyseschritt eine breite Wissensbasis über Sanierungsprojekte mit innovativen vorgefertigten Fassadensystemen hergestellt. Die Ergebnisse wurden in einer ExpertInnenrunde von Haus der Zukunft-AkteurInnen zur Diskussion gestellt, bewertet und die zehn innovativsten „best-practice“ Beispiele zur weiterführenden Dokumentation und Bearbeitung ausgewählt. Diese ausgewählten Projekte wurden textlich, planlich und bildlich in einer einheitlichen und anschaulichen Form aufbereitet.

In der Ausarbeitung werden die recherchierten Ergebnisse mit vorhandenem Wissen aus vorangegangenen „Haus der Zukunft“- Projekten und dazu thematisch in Beziehung stehenden Ergebnissen verknüpft (Passivhaussanierung im sozialen Wohnbau - Entwicklung eines Planungungstools; Praxisleitfaden für nachhaltiges Sanieren und Modernisieren bei Hochbauvorhaben; Demonstrationsvorhaben etc.) sowie abgestimmt auf die Bautypologie des Geschoßwohnbaus der 1960er und 1970er Jahre dargestellt.

Im letzten Arbeitsschritt erfolgte die Dissemination der Ergebnisse. Die Ergebnisse wurden auf Themenworkshops der Programmlinie vorgestellt. Weiteres sind drei Fachbeiträge in der Zeitschrift Architektur- und Bauforum erschienen. Ein weiterer Fachbeitrag ist noch geplant. Ebenso sind weitere Präsentationen auf nationalen und internationalen Tagungen vorgesehen.

Ziele und Ergebnisse

Ziel war es, den derzeitigen Stand der Technik und das vorhandene Know-how und Wissen für AkteurInnen in Österreich zielgruppengerecht aufzubereiten und für sie nutzbar zu machen. Das Ergebnis dieser Studie richtet sich vorwiegend an PlanerInnen und EntscheidungsträgerInnen im bauausführenden Gewerbe. Einen hohen Stellenwert nimmt dabei die Gruppe der in Pilot- und Leitprojekten tätigen KompetenzträgerInnen ein, die daher in den Auswahl- und Ausarbeitungsprozess auch direkt einbezogen wurde. Die durch das Programm „Haus der Zukunft“ erreichte Technologieführerschaft in Schlüsseltechnologien des nachhaltigen Bauens soll somit weiter ausgebaut und eine fundierte technologische Basis zur Weiterentwicklung in Richtung „Plus-Energie-Haus“ ermöglicht werden.

Die Ergebnisse der Recherche sind in einem umfassenden Kompendium zum Thema „intelligente Fassadensysteme“ zielgruppenorientiert aufbereitet. Im ersten Teil werden Entwicklungen und konkrete Projekte mit sehr unterschiedlichen Produkten und Materialien aufgezeigt. In den sieben Kategorien Holzfassaden – Hybridfassaden – Speicherfassaden – Solaraktive Fassaden – Energiefassaden – Grüne Fassaden und Intelligente Fassaden sind gegenwärtige Entwicklungen, innovative Produkte und Materialien oder Pilotprojekte dokumentiert.

Im zweiten Teil sind die vom Expertinnen- und Expertengremium ausgewählten zehn best practice Beispiele oder -Systeme detailliert textlich, bildlich und planlich dargestellt. Vom Institut für Baubiologie wurden für relevante Systeme zusätzlich Wärmebrückenberechungen durchgeführt, die ebenfalls im Kompendium zu finden sind.

Ausblick

Um die hochwertigen vorgefertigten Systeme auch preislich konkurrenzfähig zu machen wäre die weitere Entwicklung in Richtung Standardisierung ein logischer Schritt. Eine vielversprechende Entwicklung liegt in der Kombination von Holzkonstruktionen mit integrierten solaren Elementen (Solarkollektoren, PV etc.) oder Elementen der Haustechnik (Leitungen, Lüftungsgeräte, etc.). Die Eignung von vorgefertigten Holzfassadenelementen in der Gebäudemodernisierung wurden bereits an einigen Pilotprojekten erfolgreich erprobt. Fragen des Brandschutzes, Schallschutzes und der Statik sind in diesem Zusammenhang noch intensiver zu klären.

Publikationen

Projektbeteiligte

Projektleiter

DI Dr. Edeltraud Haselsteiner

Projekt- und Kooperationspartner

  • DI Thomas Zelger, DI (FH) Felix Heisinger
    IBO - Österreichisches Institut für Baubiologie und -ökologie (Wärmebrückenberechungen)

Kontaktadresse

DI Dr. Edeltraud Haselsteiner
Märzstraße 158/20, 1140 Wien
Tel.: +43 (1) 9834038
Mobil: +43 (699) 12698082
E-Mail: edeltraud.haselsteiner@aon.at