Gleichenfeier Plus-Energie-Sanierung in Kapfenberg

Am 27. November 2012 fand in feierlichem Rahmen die Gleichenfeier zur Sanierung der Wohnhausanlage in der Johann-Böhm-Straße 34–36 in Kapfenberg statt.

Zahlreiche Ehrengäste und Projektpartner darunter HR Dr. Dieter Andersson und DI (FH) Harald Bergmann (beide Land Steiermark), Dr. Susanne Geissler (ÖGNB), Dr. Karl Höfler (AEE-Intec), Architekt DI Werner Nussmüller, DI Dr. Alexander Passer (TU Graz), Bgm. Mag. Brigitte Schwarz sowie VDir. Ing. Wolfram Sacherer (SG Ennstal) nahmen an der Feierlichkeit teil.

Im Zuge der Gleichenfeier konnte VDir. Ing. Wolfram Sacherer aus den Händen von ÖGNB-Geschäftsführerin Dr. Susanne Geissler das erste TQB-Zertifikat entgegennehmen.

Die Zertifizierung erfolgte durch die TU Graz und dokumentiert die Qualität eines Gebäudes von der Planung über den Bau bis zur späteren Nutzung.

Projektinformation

Mit der Sanierung der Wohnhausanlage "Johann-Böhm-Straße 34/36" in Kapfenberg wird erstmals in Österreich ein Mehrfamilienhaus mit einem eigens entwickelten, vorgefertigten Fassadensystem zum Plus-Energie-Gebäude saniert.

Die Aufrüstung des Gebäudes auf Plus-Energie-Standard wird durch energieerzeugende Aktivelemente wie thermischen Kollektoren, PV und eine Netzintegration für Strom und Wärme als Speicher- und Verteilfunktion ermöglicht. Die Konzeptentwicklung zielt darauf ab, dass die gesamte Haustechnik vom Gebäudeinneren in die neue Gebäudehülle verlegt wird.

Das Demonstrationsvorhaben in Kapfenberg ist Teil des "Haus der Zukunft"-Leitprojekts "e80 hoch 3"-Gebäudemit dem Ziel der hocheffizienten Sanierung bestehender Gebäuden und Siedlungen im urbanen Raum, der Fokus liegt dabei auf Mehrfamilienhäusern, die zwischen 1950 und 1980 errichtet wurden. Das Sanierungskonzept beruht

  • auf Effizienzmaßnahmen (hoch gedämmte, vorgefertigte aktive Energiedach- und Energiefassadenelemente mit integrierter Haustechnik),
  • auf einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien sowie
  • auf einer intelligenten Integration der Energieversorgung in Wärme- und Stromnetze.

Die Weiterentwicklung von vorgefertigten Fassaden- und Dachgrundmodulen sowie von außen liegenden, neuartigen Haustechnikmodulen für bis zu viergeschoßige Gebäude ist wesentlicher Projektinhalt. Grundlage für die hochwertige und wirtschaftliche Sanierung von Gebäuden der Epoche von 1950 bis 1980 sind deren konstruktive Charakteristika, typische bauphysikalische und statische Standards und haustechnische Ausstattungsstrukturen. Die Vorteile vorgefertigter Fassadenelementen liegen u.a. in der raschen Montage (vor allem im Stadtbereich notwendig), in günstigeren Baukosten durch Vorfertigung oder darin, dass ein Auszug der BewohnerInnen nicht unbedingt notwendig ist.

Das Leitprojekt "e80 hoch 3"-Gebäude will zur Erreichung dreier EU-Zielen beitragen:

  • 80 % Energieeffizienz – Reduktion des Energiebedarfs
  • 80 % Anteil Erneuerbarer Energie am Gesamtenergieverbrauch
  • 80 % Reduktion der CO2-Emissionen

Kontakt

Dr. Karl Höfler
AEE Intec - Institut für nachhaltige Technologien
E-Mail: k.hoefler@aee.at
Web: www.aee-intec.at