SynENERGIE - Energetisch optimierte Siedlungsentwicklung unter Synergienutzung von Energieeffizienz, Raumplanung & Baukultur

Ziel von SynENERGIE ist ein innovativer, holistischer Ansatz für urbane Siedlungsoptimierung. Fokus wird auf einen ganzheitlichen Analyserah­men sowie ein Entwicklungskonzept gelegt, das neben der Optimierung von Energieversorgung und -nutzung erhöhte Stoffströme (Errichtung und Entsorgung) auf Stadtteilebene mit einbezieht und zudem verstärkt auf die gezielte Synergienutzung von Energietechnologien in Abhängig­keit von Bau- und Siedlungstypologie achtet.

Kurzbeschreibung

Ausgangssituation/Motivation

Die im Jahr 2015 abgeschlossene Gemeindestrukturreform hat die beiden Gemeinden Weiz und Krottendorf zusammengeführt. Dadurch sind sowohl zusätzliche Herausforderungen als auch zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten für die neue, größere Stadt Weiz entstanden. Die Stadt Weiz ist mit ihren ca. 11.200 Einwohnern, rund 8.000 Jobs in Leitbetrieben wie Siemens Österreich AG, Andritz Hydro GmbH, Magna Gruppe (Presstec, Autec und Fuel Systems), Lieb Gruppe etc. und 4.500 Ausbildungsplätzen (Pflichtschulen, höhere Schulen, Berufs-ausbildung, Fachhochschule) ein regionaler Hotspot und für die gesamte Oststeiermark ein wichtiger Faktor für Wirtschaft, Ausbildung und Innovation. Im Sinne der positiven Unterstützung für die Entwicklung der überregional wirkenden Stadt, stehen in ausgewählten Stadtquartieren unmittelbare und langfristig wirksame Entscheidungen der Stadtregierung für Stadtentwicklung an, die Wirtschaft, Innovation, Wohnen, Mobilität, Energie und Umwelt bestmöglich fördern sollen.

Die Planungen erfordern in zunehmendem Maße integrative Herangehensweisen und Lösungen, damit eine innovative, ressourcenschonende und nachhaltige Stadtteilentwicklung forciert werden kann. Diese integrative Berücksichtigung unterschiedlicher Aspekte wurde in der Stadtteilentwicklung bislang selten umgesetzt. Vor allem in der Siedlungsentwicklung von Kleinstädten wurden energetische, räumliche und soziale Gesichtspunkte gemeinsam und umfassend bislang kaum berücksichtigt.

Inhalte und Zielsetzungen

Die Raumplanung, als klassisches Instrument der Stadtentwicklung sollte im Rahmen des Projektes SynENERGIE methodisch ergänzt werden, sodass unter bestmöglicher Nutzung der Synergiepotentiale von Energieeffizienz, Raumplanung, Mobilität und Baukultur eine hohe Nutzerakzeptanz der betroffenen Akteure und Bevölkerung erreicht wird. Projektziele waren die Entwicklung eines neuartigen Systemdesigns für energetisch optimierte Siedlungen und Stadtquartiere als auch die Entwicklung des SynENERGIE-Konzeptes das als Methode auf andere Städte übertragen werden kann (= Methodenkoffer als Vorgehenskonzept).

Methodische Vorgehensweise

SynENERGIE unterscheidet sich von bisherigen Ansätzen und Projekten und setzt auf Basis der Vorkenntnisse aus Vergleichsprojekten und des Projektteams dort an, wo aktuell Handlungs- und Know-how-Bedarf besteht.

Die Bearbeitung des Projektes erfolgte anhand folgender Vorgangsweise: Es wurde ein Methodenkonzept erarbeitet, um eine möglichst vollständige Erfassung der relevanten Einflussparameter zu gewährleisten und die Erstellung eines optimalen Siedlungs-entwicklungskonzeptes zu unterstützen. Dementsprechend wurden Experteninterviews, Befragungen, Feld- und Best-Practice-Analysen durchgeführt. Bereits bestehende Raumplanungsmethoden und -instrumente (Software) wurden auf Übertragbarkeit und Praxistauglichkeit geprüft und einer Bewertung durch das Projektteam unterzogen. Der SynENERGIE-Methodenkoffer stellt das Ergebnis der Workshops, Experteninterviews und Entwicklungsarbeit des Projektkonsortiums dar und wurde anhand von ausgewählten Fokusgebieten in der Stadt Weiz erprobt. Parallel zur methodischen Entwicklungsarbeit erfolgten Partizipationsaktionen, Präsentationen und Abstimmungen mit Betroffenen und Stakeholdern. Im Rahmen eines Abschlussworkshops wurden die Projektergebnisse unter Einbeziehung weiterer ExpertInnen und EntscheidungsträgerInnen der Stadt Weiz präsentiert und die Rahmenbedingungen für die Anwendbarkeit und Multiplizierbarkeit des SynENERGIE-Konzeptes erörtert.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen

Als Ergebnis liegt das anhand ausgewählter Fokusgebiete der Stadt Weiz erprobte SynENERGIE-Konzept (inkl. Methodenkoffer) vor, welches eine Berücksichtigung folgender Aspekte im Rahmen einer zukünftigen Stadtentwicklung ermöglicht:

  • Zielsetzung aus der Sicht der Stadt
  • Raumplanung und Baukultur, damit die Ressourcenschonung auf allen Ebenen optimiert werden kann
  • Interessen / Bedürfnisse der Betroffenen/Stakeholder
  • Gebietsanalyse anhand relevanter Themenfelder (Bauen, Mobilität, Energie- und Stoffströme, allgemeine Infrastruktur)
  • Innovatives Konzept (Checklisten und Entscheidungsbäume) für eine praxistaugliche Anwendbarkeit bei zukünftigen Planungen

Darüber hinaus sorgt der innovative Aufbau des Konzeptes (Checklisten und Entscheidungsbäume) für eine praxistaugliche Anwendbarkeit bei zukünftigen Planungen.

Dieses Konzept soll in der Stadtgemeinde Weiz als Entscheidungsgrundlage für die Realisierung entsprechender baulicher Vorhaben dienen.

Ausblick

Das SynENERGIE-Konzept, als ein abgestimmtes Bündel von Methoden zur Planung urbaner Stadtquartiere, ist ein wichtiger Beitrag für praxisorientierte Stadtentwicklung. Dieses Entwicklungsinstrument ist so konzipiert und erprobt, dass es interdisziplinär von Planern (Raumplanern, Energietechnik, Verkehrs- und Landschaftsplanern), Ausführenden (Bau, Energie, Verkehr, Naturraum), Investoren und Politik eingesetzt werden kann. In der Stadt Weiz soll die weitere Stadtentwicklung nach dem SynENERGIE-Konzept erfolgen. Im Sinne des Förderprogrammes „Stadt der Zukunft" und des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie ist der Einsatz dieses Konzeptes in anderen Städten und Regionen möglich und kann zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen.

Publikationen

Energetisch optimierte Siedlungsentwicklung unter Synergienutzung von Energieeffizienz, Raumplanung & Baukultur (SynENERGIE)

Ziel von SynENERGIE ist ein innovativer, holistischer Ansatz für urbane Siedlungsoptimierung. Fokus wird auf einen ganzheitlichen Analyserah­men sowie ein Entwicklungskonzept gelegt, das neben der Optimierung von Energieversorgung und -nutzung erhöhte Stoffströme (Errichtung und Entsorgung) auf Stadtteilebene mit einbezieht und zudem verstärkt auf die gezielte Synergienutzung von Energietechnologien in Abhängig­keit von Bau- und Siedlungstypologie achtet. Schriftenreihe 19/2020
B. Karner, et al.
Herausgeber: BMK
Deutsch, 142 Seiten

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Projektbeteiligte

Kontaktadresse

Weizer Energie- Innovations- Zentrum GmbH
Mag. (FH) Bernadette Pichler
Franz-Pichler-Straße 30
A-8160 Weiz
Tel.: +43 (3172) 603-0
Fax: +43 (3172) 603-9
E-Mail: bernadette.pichler@w-e-i-z.com
E-Mail: projekte@w-e-i-z.com
Web: www.w-e-i-z.com