Auszeichnung für PionierInnen der Energie­forschung

Karin Stieldorf und Josef Spitzer wurden am 27. Mai 2015 von Bundesminister Alois Stöger mit dem Goldenen und dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet.

Goldenes und Großes Ehrenzeichen für PionierInnen der Energieforschung

Für herausragende Leistungen im Bereich der Energieforschung verlieh Technologieminister Alois Stöger am 27. Mai 2015 das Goldene und das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich an Assistenzprofessorin Karin Stieldorf und Universitätsprofessor Josef Spitzer.

Anlässlich der Ehrung im Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie würdigte Stöger das außergewöhnliche Engagement und die Erfolge der beiden ForscherInnen:

Österreich ist in der Entwicklung neuer Technologien im Bereich erneuerbarer Energien, in der Energieeffizienz und vor allem bei integrativen Energiekonzepten für Gebäude und Stadtteile führend. Das BMVIT schafft durch Forschungs- und Technologieprogramme die Rahmenbedingungen, aber ohne engagierte Vordenkerinnen und Vordenker, wie unsere heutigen Ehrengäste, wären diese beachtlichen Erfolge in den letzten Jahren nicht erreichbar gewesen.

Energieforschung und internationale Vernetzung

Universitätsprofessor DI Dr. Josef Spitzer ist am Institut für Industriebetriebslehre und Innovationsforschung der Technischen Universität Graz tätig. Er wurde für sein herausragendes Lebenswerk im Bereich der strategischen Energieforschung, insbesondere der Bioenergieforschung, geehrt. Mit seinem Engagement konnte er viele AkteurInnen und Einzelinteressen in Österreich zusammenführen und in die Aktivitäten der Internationalen Energie-Agentur (IEA) einbinden.

In seiner Dankesrede hob Josef Spitzer das zielgerichtete und engagierte Eintreten der MitarbeiterInnen der Abteilung für Energie und Umweltforschung unter Leitung von Michael Paula hervor, ohne deren Programme und Aktivitäten auch sein Engagement nicht möglich gewesen wäre. Auch die Etablierung des Klima- und Energiefonds im Jahr 2007 sei eine wichtige Basis für seine Arbeit gewesen. Als Mitglied des Expertenbeirats sei es ihm möglich gewesen, Prioritäten für beispielgebende Projekte im Energie- und Klimaschutz zu setzen.

Eine weitere Säule seiner Tätigkeiten sei die kontinuierliche Finanzierung der österreichischen Beteiligung am Netzwerk der Internationalen Energieagentur gewesen, die zu vielen wertvollen fachlichen wie persönlichen Erfahrungen geführt hätte. Für Josef Spitzer ist die weitere Optimierung von Technologie wichtig, die Energiewende scheitere aber an den Marktbedingungen. Daher sei es eine wichtige Aufgabe der Politik, bei der Bevölkerung Verständnis und Akzeptanz dafür zu schaffen, dass Energie für private wie industrielle Verbraucher teurer werden müsse. 

Nachhaltiges Bauen und internationaler Erfolg

Assistenzprofessorin DI Dr. Karin Stieldorf ist die international bekannteste Österreicherin im Bereich solare und ökologische Architektur und forscht am Institut für Architektur und Entwerfen an der Technischen Universität Wien. Sie wurde als Pionierin im Bereich des nachhaltigen Bauens und für den Sieg des Teams Austria mit dem Plusenergie-Haus LISI beim internationalen Wettbewerb Solar-Decathlon 2013 in den USA geehrt. Mit ihrem außergewöhnlichen Einsatz hat Karin Stieldorf die Stärken Österreichs im Bereich des energieeffizienten Bauens international bekannt gemacht.

Karin Stieldorf betonte in ihrer Dankesrede, dass eines ihrer Hauptanliegen sei, Technologie und Architektur miteinander zu verbinden. Zahlreiche spannende Forschungsprojekte im Laufe ihrer Berufstätigkeit habe sie über Programme und Projekte des BMVIT umsetzen können. Karin Stieldorf will auch weiterhin den Weg des nachhaltigen Bauens gehen und Forschung und Lehre miteinander verknüpfen. Wichtig sei, dass Projekte auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stünden. LISI, das Siegerprojekt des US Solar Decathlon, könne – dank des Engagements von Geschäftsführer Erich Benischek – im Fertighauspark Blaue Lagune in Wiener Neudorf gezeigt und erworben werden.